Japan Infos - Japan ist ein Land mit großen Wäldern
2020/10/14
70% der Gesamtfläche ist bewaldet Möglich gemacht wurde dies durch Fisch als Hauptnahrungsquelle
Japan's Wald und Fischerei
Sieht man Bilder von japanischen Großstädten, so könnte man meinen, in Japan gebe es keine Natur, nur Beton. Und in der Tat haben die großen Städte nur wenige Grünflächen aufzuweisen. Die auf die Einwohner umgelegte Quadratmeterzahl Parkfläche ist erheblich geringer als in Europa.
Trotzdem – ein Blick auf die Statistik lohnt sich durchaus. 70% der Gesamtfläche des Landes ist bewaldet. Diese Tatsache bemerkt man sofort, wenn man den Rand einer Stadt erreicht hat. Japan – und dabei besonders die Insel Honshu – ist mit Bergen bedeckt, weshalb seine Bewohner ihren Lebensraum in den Küstengebieten oder in schmalen Tälern suchen mussten. Als Folge davon drängten sich viele Menschen im engen Flachland zusammen (wir verwenden dafür die Bezeichnung kamitsu = "zu dicht"), während hingegen kleine Dörfer im Bergland oder ländliche Regionen nur gering besiedelt sind (kaso = "zu leer"). Die jungen Leute zieht es trotz der Überbevölkerung lieber zum Arbeiten und Wohnen in die Großstädte. Ihnen erscheint das Leben dort aufregender und interessanter, auch bieten sich wegen der Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten in den Zentren bessere Verdienstchancen.
Dieses Phänomen ist die Ursache für so einige gesellschaftliche Probleme im modernen Japan: zu enge Wohnverhältnisse und überfüllte Verkehrsmittel etc. in den Großstädten. Andererseits jedoch kann man darin den Grund dafür sehen, warum im größten Teil Japans die Natur intakt geblieben ist. Gebirgige Landesteile konnten nicht kultiviert werden. Hinzu kommen die japanischen Essgewohnheiten. Die Japaner wussten genau, dass ihre eigene Grundfläche nicht ausreicht, um Viehzucht zu betreiben, denn zur Futterproduktion sind große Landflächen erforderlich. In Europa hingegen hat man zu diesem Zweck einen Großteil der Wälder abgeholzt, weshalb etwa in Deutschland, das man gerne mit "Wald" verbindet, nur mehr 30% der Fläche tatsächlich bewaldet ist.
Die Japaner mussten also die Quelle ihrer tierischen Nahrung im Meer suchen. Seit alters her waren Fischereibetriebe wichtige Garanten einer sicheren Nahrungsversorgung. Nirgendwo in Asien gibt es ein Land, in dem so viel Fisch gegessen wird wie in Japan. Der Fischverzehr wurde somit zum unverzichtbaren Bestandteil der japanischen Esskultur und hat zusammen mit dem Reisgenuss, der später Teil unserer Tradition wurde, den grundsätzlichen Lebensstil der Japaner geprägt.
Dieser Lebensstil, also keine Viehzucht und größere Abhängigkeit von Fisch und anderen Meeresprodukten, trug wesentlich dazu bei, die Natur in Japan so gut zu erhalten. Insbesondere kam dies einer Rettung der Wälder gleich. Es konnte durchaus vorkommen, dass man zuweilen zur Eisenproduktion Holz brauchte, doch offensichtlich leitete der Instinkt die Japaner dazu, ihre Wälder, die ja auch für Wasserquellen und die Fischerei wichtig sind, immer wieder aufzuforsten. Heutzutage ist es für Schulklassen ganz normal, sich an Aufforstungsaktionen zu beteiligen; zumeist ist dieser Tag ein ebenso fester Bestandteil im Jahreslauf wie das Sport- oder Schulfest.
Was man früher intuitiv machte, ist nunmehr auch wissenschaftlich erwiesen: Unter den Wäldern gibt es riesige Wasserreservoire, die im Frühjahr oder bei den starken Regenfällen der Taifun-Saison Überschwemmungen verhindern. Flussaufwärts in den Wäldern liefert das Wasser reichlich Nahrung, sodass flussabwärts oder im Mündungsgebiet der Fischereiertrag in der Regel sehr reichhaltig ausfällt.
Heutzutage verzehren die Japaner teilweise wegen des kulturellen Einflusses aus Europa oder als Folge des politischen Drucks aus solchen Ländern, in denen Viehzucht ein wichtiger Industriezweig ist, viel mehr Tierfleisch und fettreiche Gerichte als früher. Trotzdem nehmen sie im Vergleich zu jenen Ländern nach wie vor viel mehr Fisch und damit relativ wenig Fett zu sich. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestärken uns in unserem Glauben, daß unsere Esskultur gesund ist, und durch sie bestimmte Zivilisationskrankheiten wie Herzversagen, Bluthochdruck oder Diabetes vermieden werden können. Deshalb tun wir gut daran, unsere traditionellen Essgewohnheiten nicht aufzugeben, die auf mehr Getreide (Reis), Fisch, Gemüse und wenig Fett basieren. Auf diese Weise können unsere Wälder für die Zukunft erhalten bleiben.
Wir werden uns weiterhin bemühen, die Welt auf die Vorteile dieser Lebensgewohnheiten aufmerksam zu machen und unser diesbezügliches Know How sowie unser Wissen etwa bei der Anpflanzungstechnik in Länder und Gebiete wie etwa China oder den nahen wie Mittleren Osten zu transferieren.
Japan's Wald und Fischerei
Sieht man Bilder von japanischen Großstädten, so könnte man meinen, in Japan gebe es keine Natur, nur Beton. Und in der Tat haben die großen Städte nur wenige Grünflächen aufzuweisen. Die auf die Einwohner umgelegte Quadratmeterzahl Parkfläche ist erheblich geringer als in Europa.
Trotzdem – ein Blick auf die Statistik lohnt sich durchaus. 70% der Gesamtfläche des Landes ist bewaldet. Diese Tatsache bemerkt man sofort, wenn man den Rand einer Stadt erreicht hat. Japan – und dabei besonders die Insel Honshu – ist mit Bergen bedeckt, weshalb seine Bewohner ihren Lebensraum in den Küstengebieten oder in schmalen Tälern suchen mussten. Als Folge davon drängten sich viele Menschen im engen Flachland zusammen (wir verwenden dafür die Bezeichnung kamitsu = "zu dicht"), während hingegen kleine Dörfer im Bergland oder ländliche Regionen nur gering besiedelt sind (kaso = "zu leer"). Die jungen Leute zieht es trotz der Überbevölkerung lieber zum Arbeiten und Wohnen in die Großstädte. Ihnen erscheint das Leben dort aufregender und interessanter, auch bieten sich wegen der Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten in den Zentren bessere Verdienstchancen.
Dieses Phänomen ist die Ursache für so einige gesellschaftliche Probleme im modernen Japan: zu enge Wohnverhältnisse und überfüllte Verkehrsmittel etc. in den Großstädten. Andererseits jedoch kann man darin den Grund dafür sehen, warum im größten Teil Japans die Natur intakt geblieben ist. Gebirgige Landesteile konnten nicht kultiviert werden. Hinzu kommen die japanischen Essgewohnheiten. Die Japaner wussten genau, dass ihre eigene Grundfläche nicht ausreicht, um Viehzucht zu betreiben, denn zur Futterproduktion sind große Landflächen erforderlich. In Europa hingegen hat man zu diesem Zweck einen Großteil der Wälder abgeholzt, weshalb etwa in Deutschland, das man gerne mit "Wald" verbindet, nur mehr 30% der Fläche tatsächlich bewaldet ist.
Die Japaner mussten also die Quelle ihrer tierischen Nahrung im Meer suchen. Seit alters her waren Fischereibetriebe wichtige Garanten einer sicheren Nahrungsversorgung. Nirgendwo in Asien gibt es ein Land, in dem so viel Fisch gegessen wird wie in Japan. Der Fischverzehr wurde somit zum unverzichtbaren Bestandteil der japanischen Esskultur und hat zusammen mit dem Reisgenuss, der später Teil unserer Tradition wurde, den grundsätzlichen Lebensstil der Japaner geprägt.
Dieser Lebensstil, also keine Viehzucht und größere Abhängigkeit von Fisch und anderen Meeresprodukten, trug wesentlich dazu bei, die Natur in Japan so gut zu erhalten. Insbesondere kam dies einer Rettung der Wälder gleich. Es konnte durchaus vorkommen, dass man zuweilen zur Eisenproduktion Holz brauchte, doch offensichtlich leitete der Instinkt die Japaner dazu, ihre Wälder, die ja auch für Wasserquellen und die Fischerei wichtig sind, immer wieder aufzuforsten. Heutzutage ist es für Schulklassen ganz normal, sich an Aufforstungsaktionen zu beteiligen; zumeist ist dieser Tag ein ebenso fester Bestandteil im Jahreslauf wie das Sport- oder Schulfest.
Was man früher intuitiv machte, ist nunmehr auch wissenschaftlich erwiesen: Unter den Wäldern gibt es riesige Wasserreservoire, die im Frühjahr oder bei den starken Regenfällen der Taifun-Saison Überschwemmungen verhindern. Flussaufwärts in den Wäldern liefert das Wasser reichlich Nahrung, sodass flussabwärts oder im Mündungsgebiet der Fischereiertrag in der Regel sehr reichhaltig ausfällt.
Heutzutage verzehren die Japaner teilweise wegen des kulturellen Einflusses aus Europa oder als Folge des politischen Drucks aus solchen Ländern, in denen Viehzucht ein wichtiger Industriezweig ist, viel mehr Tierfleisch und fettreiche Gerichte als früher. Trotzdem nehmen sie im Vergleich zu jenen Ländern nach wie vor viel mehr Fisch und damit relativ wenig Fett zu sich. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse bestärken uns in unserem Glauben, daß unsere Esskultur gesund ist, und durch sie bestimmte Zivilisationskrankheiten wie Herzversagen, Bluthochdruck oder Diabetes vermieden werden können. Deshalb tun wir gut daran, unsere traditionellen Essgewohnheiten nicht aufzugeben, die auf mehr Getreide (Reis), Fisch, Gemüse und wenig Fett basieren. Auf diese Weise können unsere Wälder für die Zukunft erhalten bleiben.
Wir werden uns weiterhin bemühen, die Welt auf die Vorteile dieser Lebensgewohnheiten aufmerksam zu machen und unser diesbezügliches Know How sowie unser Wissen etwa bei der Anpflanzungstechnik in Länder und Gebiete wie etwa China oder den nahen wie Mittleren Osten zu transferieren.